Halogene
1. Elemente
Als Halogene bezeichnet man die siebte Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente (PSE). Diese Gruppe besteht aus den fünf Elementen Astat, Brom, Chlor, Fluor und Iod. Die Bezeichnung Halogen leitet sich von den beiden griechischen Wörtern „άλς“ (hals: Salz) und „γενναώ“ (gennan: erzeugen) ab und bedeutet übersetzt „Salzbildner“.
Eigenschaften + Infos |
Astat |
Fluor |
Chlor |
Brom |
Iod |
Namensherleitung |
griech.: „ἀστατέω“ (astatos: unbeständig) |
lat.: „fluor“ = Fluss „fluores“ = Flussmittel |
griech.: „χλωρός chlōrós“ (chloros: grün) |
griech.: |
griech.:
|
Elementsymbol |
At |
F |
Cl |
Br |
I |
Aggregatzustand bei 0°C |
fest |
gasförmig |
gasförmig |
flüssig |
fest |
Farbe *im festen Zustand |
metallisch* |
blass grünlich-gelb |
gelblich-grün |
metallisch glänzend* |
dunkel-violett grau |
(im Gaszustand) |
(unbekannt) |
(schwach grün) |
(gelblich-grün) |
(rotbraun) |
glänzend* (violett) |
Schmelzpunkt |
302 °C |
-219,62 °C |
-101,5 °C |
-7,3 °C |
113,7 °C |
Siedepunkt |
337 °C |
-188,12 °C |
-34,04 °C |
58,8 °C |
184,2 °C |
GW + Reaktionsfähigkeit |
Giftwirkung und Reaktionsfähigkeit |
à àà à àà à à à |
nimmt ab |
||
Giftwirkung (GW) |
sehr karzinogen (Krebs erzeugend), radioaktiv |
sehr giftig |
sehr giftig |
giftig |
schwach giftig |
Dichte bei 0 °C |
unbekannt |
1,696 g/cm³ |
3,214 g/cm³ |
3,14 g/cm³ |
4,94 g/cm³ |
Nicht/Halb- o. Metall |
Halbmetall |
Nichtmetall |
Nichtmetall |
Nichtmetall |
Nichtmetall |
Häufigkeit in Erdkruste |
seltenste Element (ca. 25 g) |
an 17. Stelle |
an 20. Stelle |
an 36. Stelle |
an 62. Stelle |
Alle beständigen Halogene
sind
Nichtmetalle
außer dem unbeständigen Halogen Astat (Halbmetall),
da ihre Eigenschaften von denen der Metalle abweichen. Metalle weisen
folgende Eigenschaften beziehungsweise die meisten davon auf: Metallische
Elemente sind bei normalen Temperaturen fest und nicht transparent – außer
in extrem dünnen Schichten.
Sie haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit und sind auch gute elektrische
Leiter.
In poliertem Zustand glänzen sie und bilden im festen Zustand Kristalle.
Alle Halogene bestehen im gasförmigen Zustand aus zweiatomigen Molekülen (Wertigkeit aller Halogene: I). Sie reagieren mit Wasserstoff zu Halogenwasserstoffen. Fluorwasserstoffsäure (Flusssäure), Chlorwasserstoffsäure (Salzsäure) oder Bromwasserstoffsäure sind Halogenwasserstoffe. Halogene können sehr heftig mit Metallen wie mit Aluminium oder mit Natrium reagieren. Metallhalogenide sind Fluoride, Chloride, Bromide und Iodide. Sie ähneln dem Kochsalz in ihren Eigenschaften. Daher zählt man sie zur Stoffklasse der Salze.
3. Reaktionsvermögen
Astat ist ein sehr unbeständiges Halbmetall. Fluor zersetzt nahezu alle Verbindungen wie Glas und Wasser und verbindet sich direkt fast mit den meisten Elementen wie zum Beispiel mit Brom, Iod, Schwefel oder Holzkohle sowie mit einigen Metallen unter Feuererscheinung. Sogar das Edelgas Xenon bildet mit Fluor Verbindungen. Aber manche Metalle wie Nickel, Kupfer oder auch Stahl werden bei Raumtemperatur kaum von Fluor angegriffen, weil sich auf der Oberfläche eine Fluoridschicht bildet und dadurch das Metall schützt. Erst bei hohen Temperaturen reagieren die Stoffe heftiger. Chlor findet man wegen seiner starken Reaktionsfreudigkeit in der Natur nur als Verbindungen. Häufig anzutreffen sind Mineralien wie die Chloride. Es gibt auch Chlorverbindungen in der Atmosphäre wie etwa die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (sind entscheidend an der Bildung des Ozonloches beteiligt). Brom kommt in der Natur nicht als freies Element vor, sondern nur in Form seiner chemischen Verbindungen. Früher fiel es als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Salz oder Kalium aus stark bromhaltigen Solen an. Brom kann durch die Behandlung mit Mangandioxid aus Bromiden gewonnen werden. Auch aus Meerwasser wird Brom gewonnen. Iod reagiert wie alle Halogene mit den meisten Metallen zu Iodiden. Es reagiert schwächer und mit wenigeren Elementen als die anderen Halogene. Iod ist im Boden und in Gesteinen enthalten. Außerdem gewinnt man Iod aus Meerwasser oder Natriumnitrat, in denen es in Form von Calciumiodat enthalten ist.
Fluor-Verbindungen
werden als Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendet und sie
dienten bis vor einigen
Jahren oft als Treibmittel für Spraydosen. Mit der Zugabe von Fluor hofft man,
die weit verbreitete Zahnkrankheit Karies
eindämmen zu können.
Chlor
wird zum Bleichen von Papier und Rohtextilien, zur Desinfektion von Bädern,
Trink- und Abwässern sowie bei der
Erzaufbereitung gebraucht.
Brom
wird unter anderem für Arzneimittel, Farbstoffe, zur Herstellung von
fotographischen Chemikalien (Silberbromid)
für Filme und Fotopapier und für Halogenlampen (Bromdampf) sowie für
Feuerlöschmittel verwendet.
Iod
wurde für die alkoholische Lösung Iodtinktur zur Desinfizierung verwendet. Heute
benutzt man Iod für iodiertes
Speisesalz zur Sicherung der Iodversorgung des Körpers (Schilddrüse).
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